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8.tes Forum der Wirtschaftschemie

Fotos und einen Überblick über die Veranstaltung finden Sie auch hier: https://wirtschaftschemiker.com/veranstaltungen/forum-der-wirtschaftschemie/forum-2021/

Die Digitalisierung ist in aller Munde und schreitet immer weiter voran. Doch wie sieht sie im chemischen Arbeitsalltag aus? Was bedeutet sie für die Zukunft der Chemieindustrie? Zu dieser Frage fanden sich vier Unternehmen und zahlreiche Teilnehmer aus der Wirtschaftschemie, Chemie und anderen naturwissenschaftlichen Studiengängen zum gemeinsamen Dialog zusammen.

Wir durften am 24.11 Altana, Evonik, Henkel und Merck bei uns im Fürstbischöflichen Schloss in Münster zum achten Forum der Wirtschaftschemie begrüßen. Ebenfalls haben wir uns gefreut, dass wir Dr. Stephan von Delft, der als Juniorprofessor in Chemie und Unternehmertum an unserem Institut arbeitet, als Moderator gewinnen konnten. 

Die Veranstaltung wurde unter Einhaltung strenger Corona-Sicherheitsbestimmungen abgehalten, wobei über 80 Teilnehmer vor Ort anwesend waren und weitere Studenten über Zoom von Zuhause teilnehmen konnten.

Die ganztägige Veranstaltung begann nach Einlass mit der Begrüßung um 09:15 Uhr. Es folgte der erste Vortrag durch Dr. Marius Stoffels, der als Teil des Global Graduate Inhouse Consultion Program Merck vertreten durfte. Unter dem Stichwort „Digitalizing fast and slow” diskutierte er die Erfolgsfaktoren zur Erschließung und Ausschöpfung des Potentials der digitalen Chemie.

Der direkt darauffolgende Vortrag von Dr. Kai Dadhe, Vice President für Digital Process Technologies bei Evonik, thematisierte die gemeinsame Bedeutung von Digitalisierung, Kollaboration und Innovation für die Zukunft der chemischen Industrie.

Nach einer kurzen Kaffeepause, die von vielen Teilnehmern zum fleißigen Networking genutzt wurde, stellte Boray Torun (Head of R&D Digitalization) die Waschmittelentwicklung bei Henkel im digitalen Wandel vor.

Beim Vortrag von Altana, gehalten von Axel Vogelbruch, dem Global Head of Digitalization von der BYK-Chemie GmbH, lag der Fokus auf dem Verhältnis zwischen Kundenanforderungen und Business Zielen und damit auf Altanas digitaler Transformation zu mehr agiler und kundenzentrierter Entwicklung.

Auch beim Lunch gab es ausreichend Gelegenheit für die Teilnehmer zum Networking und zum intensiven Austausch mit den Unternehmensvertretern.

Ein weiterer großer Programmpunkt war die Podiumsdiskussion, bei der den Studenten die Gelegenheit geboten wurde, den Unternehmensvertretern ihre eigenen Fragen zu stellen. Darunter war beispielsweise die Frage, wie große Unternehmen ihre kleineren Kunden, z.B. im B2B Bereich, im Digitalisierungsbestreben oder bei vorhandenen Prozessen digital unterstützen können. Im Bereich der Spezialchemikalien gibt es z. B. erste Matching-Tools für Kunden, welche auf Basis der Kundenanforderungen die Produkte finden, die am besten geeignet sind.

Es wurden Lösungen vorgestellt, wie sowohl auf globaler Konzernebene als auch in den Abteilungen Vereinheitlichungen umgesetzt werden könnten, darunter einheitliche Prozesse oder einfacher gestaltete regulatorische Anforderungen. Doch ob es um gemeinsame Datenbanken, die Einführung neuer Programme oder um Maßnahmen zur erhöhten Übersichtlichkeit geht, oft stehen den Potentialen auch neue Hürden entgegen.

So sind viele Digitalisierungsprozesse in Fachabteilungen und auch in Laboren bereits bekannt, doch das vorhandene Wissen – und auch die Herausforderungen der Abteilungen – müssen verstärkt kommuniziert werden. Auch Strategien zur Einbindung, z.B. für Laboranten, welche der Digitalisierung noch skeptisch gegenüber stehen, wurden diskutiert. Durch innovative Tools, wie z.B. ein digitales Lab Journal, können digitale Möglichkeiten auch bei praktischen Tätigkeiten eingesetzt werden.

Auch die Akquisition neuer geeigneter Technologien, ob in Form von Software oder von Startups, wurde diskutiert, insbesondere unter dem Aspekt, dass das Digitalisierungsbestreben bei großen Unternehmen ein sehr umfangreiches Projekt ist – eine Hürde, der sich die chemische Industrie gestellt hat und dies weiterhin tun wird.

Mit dem Schlusswort um 15:00 endete das offizielle Programm des Forums, wobei auch im Anschluss weiterer Freiraum für den Austausch mit den Unternehmensvertretern bestand.

Wir freuen uns sehr, dass wir auch in diesem herausfordernden Jahr beim Forum zusammenkommen konnten und bedanken uns bei allen, die daran mitgewirkt, mitgeholfen und teilgenommen haben!